Landeanflug auf Peking. Die Sicht ist stark eingeschränkt. Ich
bin mir unschlüssig darüber ob es sich um Nebel oder den lebensbedrohenden Smog
handelt, von dem in den modernen Massenmedien so oft berichtet wird. Ich
bereite mich also schon einmal mental auf den ersten Atemzug mit der originalen
Pekinger Luft vor.
Ich steige also aus
dem Flugzeug aus und befinde mich im Pekinger Flughafen. Ich atme ein und
erwarte den Gestank von verschmorenden Elektrogeräten. Die Realität sieht dann
doch etwas anders aus und entspricht wie so oft nicht den eigenen Erwartungen.
Im Flughafen kommt mir die Luft zunächst normal vor. Ob es an einer mit Filtern
ausgestatteten Klimaanlage liegt oder ich nach 13 Stunden
in einem luftdicht verschlossenen Flugzeug den
Unterschied zwischen guter und schlechter Luft nicht mehr kenne, kann ich zu
diesem Zeitpunkt nicht mit eindeutiger Sicherheit sagen. Im Grunde ist es auch
egal. Wir folgen also zunächst dem Flughafenverlauf und Rollbändern und landen
an den Sicherheitsschranken zur Einreise nach China. Nach 10 Minuten anstehen
bin ich an der Reihe. Stolz präsentiere ich dem grimmig dreinblickenden
Chinesen meinen Reisepass. Der Chinese starrt den Reisepass an, blättert weiter
zum Visum und starrt weiter. Sein Gesichtsausdruck bleibt während des gesamten
Prozesses unverändert. Nach einiger Zeit (etwa genug Zeit um die 9 Stellige
Passnummer auswendig zu lernen) fange ich an mich zu fragen ob da etwas nicht
stimmt. Bei den Menschen die vor mir an der Reihe waren dauerte der komplexe
Vorgang des Reisepasschecks maximal 10 Sekunden. Als ich grade anfange mir
ernsthaft Sorgen zu machen, zückt der Chinese einen Kugelschreiber und
verunstaltet mein Visum mit einem gekonnt geschwungenen haken. Weiter geht es
eine lange Treppe hinab, und in eine kleine Bahn, die uns zur Gepäckausgabe
bringt. Nach etwa 20 Minuten erspähe ich dann endlich das Regenbogenfarbene
Kofferband. Leider ist es dann doch nicht mein Koffer. Kurz darauf kommt dann
aber wieder ein Koffer mit dem, bei Reisenden anscheinend sehr beliebten
Farbmuster für Kofferbänder um die Ecke gerollt. Dieses Mal ist es tatsächlich
meiner. Danach schleppen wir unser Gepäck in die Eingangshalle und versuchen am
Automaten Geld abzuheben. Am Flughafen zunächst erfolglos. Ich wechsele also
100 meiner mitgebrachten Euro in Yuan. Weiter geht’s aus der Flughafenhalle in
Richtung Taxistände. Auf dem Weg dorthin reden uns schon Chinesen an und wollen
uns ein Taxi andrehen. Wir ignorieren die Gauner und gehen weiter zu dem
offiziellen Taxi Ständen. Laura, Julian und ich teilen uns ein Taxi. Leider
sind unsere Koffer sehr groß und die Taxis sehr klein. Zwei erfolglose Versuche
die Koffer in ein Taxi zu stopfen später und zwei böse guckende Chinesen mehr
in China, passen dann doch alle Koffer in ein Taxi. Julians Koffer landet auf
dem Vordersitz und bekommt den einzigen Sitz mit Gurt ab. Sicherheit wird in
China groß geschrieben.
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Taxifahrt zum Dormitory |
Mit unserem ausgedruckten Adresskärtchen des BIT und
wenigen chinesischen Wörtern können wir dem Taxifahrer unser Fahrziel
vermitteln und fahren los. Die Fenster sind offen und es zieht. Und jetzt
bemerke ich auch die schlechte Luft. Es ist sehr schwül, heiß und drückend.
Nach etwa 30 Minuten kommen wir am BIT an und werden quasi direkt neben dem international
Dormitory abgesetzt. Leider wissen wir das zu dem Zeitpunkt noch nicht und brechen
in die entgegengesetzte Richtung auf. Nach etwa 10 Minuten Fußmarsch mit 30 kg
Gepäck erkennen wir unseren Fehler und schlagen dann doch noch die richtige
Richtung an.

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