Ich
wache auf und merke, dass etwas nicht stimmt. Es dauert einige Momente bis ich
realisiere was anders ist. Sonnenstrahlen scheinen durch das Fenster und
schaffen ein warmes Ambiente. Überrascht schaue ich aus dem Fenster und
erblicke einen strahlend blauen Himmel. Sofort springe ich aus dem Bett und
betrete den Balkon. Das Klima und die Luft sind heute sehr angenehm. Leichter Wind
macht die hohe Temperatur erträglich.
Sofort
steht fest, dass heute ein Tag für Sightseeing ist. Um 9:00 Treffen wir uns in
der Lounge mit den anderen Studenten des ASBE Programms. Ohne viel Zeit zu
verschwenden setzen wir uns in die U-Bahn und fahren zum Tian’anmen Platz. Dort
sind wir anscheinend eine größere Attraktion als der eigentliche Platz. Ich
konnte an diesem Tag vier Arten von Chinesen identifizieren. Die einen machen
verstohlen Fotos von uns und hoffen unentdeckt zu bleiben, anderen ist es anscheinend gleichgültig. Sie
positionieren ein Familienmitglied direkt vor oder hinter uns und schießen ein
Urlaubsfoto mit uns als Hauptattraktion. Wieder andere fragen freundlich ob wir
ein Foto mit Ihnen oder Ihren Kindern machen. Der letzten Gruppe von Chinesen
sind wir einfach nur völlig egal. Das Mausoleum ist leider schon geschlossen
und die Schlange vor der verbotenen Stadt ist so groß, dass wir entscheiden ein
anderes Mal wiederzukommen.
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Da uns langsam der große Hunger packt, und kein Müller Milchreis in greifbarer Nähe ist, entscheiden wir uns zur nahegelegenen Wangfujing Einkaufsstraße zu Pilgern. Auf dem Weg kaufe ich mir eine Art Fladen gefüllt mit einem Spiegelei, einer nicht identifizierbaren panierten Masse, und zwei Scheiben der, in China anscheinend so beliebten rosafarbenen Wurst, die viele Chinesen auf Reisen oder zum Snack zwischendurch verputzen. Die Wurst ist nicht so mein Fall, jedoch schmeckt der „Fladen“ im Ganzen recht gut. In einer Seitengasse der Wangfujing Street sind zahlreiche Stände mit essbaren Köstlichkeiten anzufinden. Beispielsweise Skorpione, Heuschrecken, Seepferdchen, Seesterne oder Larvenähnliche Geschöpfe am Spieß. Das Highlight: Alle Spieße werden erst nach dem just in time Prinzip bei Bestellung frittiert und sind somit bei der Aushändigung köstlich warm und knusprig. Wie frisch die Tiere auf den Spießen sind kann ich mit Ausnahme der Skorpione nicht sagen. Diese zappeln nämlich noch an ihren Spießen und wurden lediglich von ihrem Stachel befreit. Probiert habe ich an diesem Tag keine dieser Köstlichkeiten.
Nach der Heimkehr ins Studentenwohnheim genießen wir die
restliche Sonne im hauseigenen BIT Park und, nachdem die Sonne im Park durch
ein Hochhaus verschwunden ist, auf dem Sportstadion des BIT’s. Abends geht es
wieder zum Noodleman, diesmal bestelle ich Zielstrebig die Nummer 148. Meine
Tollkühnheit wird mit einem weiteren köstlichen Gericht belohnt. Beim Essen
frage ich mich wie lange es noch dauern mag, bis ich ein scheußliches Gericht
erwische, gleichzeitig treibt mich die Ungewissheit an, immer neue Gerichte
beim Noodleman zu bestellen. Das Essen mit Stäbchen geht mittlerweile recht gut
von der Hand und die breiten Schüsseln bewahren mich davor allzu viel meiner
Mahlzeit auf dem Tisch zu verteilen. Nach dem Essen gehe ich noch kurz in die
Lounge, um das zu dieser Zeit nur hier verfügbare Internet zu nutzen. Danach
heißt es: Ab ins Bett und auf den Sandmann warten.
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