Sonntag, 13. Oktober 2013

Tag 3: Hier stimmt doch was nicht!


Ich wache auf und merke, dass etwas nicht stimmt. Es dauert einige Momente bis ich realisiere was anders ist. Sonnenstrahlen scheinen durch das Fenster und schaffen ein warmes Ambiente. Überrascht schaue ich aus dem Fenster und erblicke einen strahlend blauen Himmel. Sofort springe ich aus dem Bett und betrete den Balkon. Das Klima und die Luft sind heute sehr angenehm. Leichter Wind macht die hohe Temperatur erträglich.

Sofort steht fest, dass heute ein Tag für Sightseeing ist. Um 9:00 Treffen wir uns in der Lounge mit den anderen Studenten des ASBE Programms. Ohne viel Zeit zu verschwenden setzen wir uns in die U-Bahn und fahren zum Tian’anmen  Platz. Dort sind wir anscheinend eine größere Attraktion als der eigentliche Platz. Ich konnte an diesem Tag vier Arten von Chinesen identifizieren. Die einen machen verstohlen Fotos von uns und hoffen unentdeckt zu bleiben,  anderen ist es anscheinend gleichgültig. Sie positionieren ein Familienmitglied direkt vor oder hinter uns und schießen ein Urlaubsfoto mit uns als Hauptattraktion. Wieder andere fragen freundlich ob wir ein Foto mit Ihnen oder Ihren Kindern machen. Der letzten Gruppe von Chinesen sind wir einfach nur völlig egal. Das Mausoleum ist leider schon geschlossen und die Schlange vor der verbotenen Stadt ist so groß, dass wir entscheiden ein anderes Mal wiederzukommen.





Da uns langsam der große Hunger packt, und kein Müller Milchreis in greifbarer Nähe ist, entscheiden wir uns zur nahegelegenen Wangfujing Einkaufsstraße zu Pilgern. Auf dem Weg kaufe ich mir eine Art Fladen gefüllt mit einem Spiegelei, einer nicht identifizierbaren panierten Masse, und zwei Scheiben der, in China anscheinend so beliebten rosafarbenen Wurst, die viele Chinesen auf Reisen oder zum Snack zwischendurch verputzen. Die Wurst ist nicht so mein Fall, jedoch schmeckt der „Fladen“ im Ganzen recht gut. In einer Seitengasse der Wangfujing Street sind zahlreiche Stände mit essbaren Köstlichkeiten anzufinden. Beispielsweise Skorpione, Heuschrecken, Seepferdchen, Seesterne oder Larvenähnliche Geschöpfe am Spieß. Das Highlight: Alle Spieße werden erst nach dem just in time Prinzip bei Bestellung frittiert und sind somit bei der Aushändigung köstlich warm und knusprig. Wie frisch die Tiere auf den Spießen sind kann ich mit Ausnahme der Skorpione nicht sagen. Diese zappeln nämlich noch an ihren Spießen und wurden lediglich von ihrem Stachel befreit. Probiert habe ich an diesem Tag keine dieser Köstlichkeiten.


Nach der Heimkehr ins Studentenwohnheim genießen wir die restliche Sonne im hauseigenen BIT Park und, nachdem die Sonne im Park durch ein Hochhaus verschwunden ist, auf dem Sportstadion des BIT’s. Abends geht es wieder zum Noodleman, diesmal bestelle ich Zielstrebig die Nummer 148. Meine Tollkühnheit wird mit einem weiteren köstlichen Gericht belohnt. Beim Essen frage ich mich wie lange es noch dauern mag, bis ich ein scheußliches Gericht erwische, gleichzeitig treibt mich die Ungewissheit an, immer neue Gerichte beim Noodleman zu bestellen. Das Essen mit Stäbchen geht mittlerweile recht gut von der Hand und die breiten Schüsseln bewahren mich davor allzu viel meiner Mahlzeit auf dem Tisch zu verteilen. Nach dem Essen gehe ich noch kurz in die Lounge, um das zu dieser Zeit nur hier verfügbare Internet zu nutzen. Danach heißt es: Ab ins Bett und auf den Sandmann warten.


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